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Fiktives Klima in Österreich in nächster Zukunft


Die Corona Massnahmen haben sich schnell und ohne grossen Widerstand durchsetzen lassen. Auch die globalen Anstrengungen das Ozonloch zu schliessen waren relativ einfach durchsetzbar – weil es eine klare Bedrohung gab (ein Loch! Rascher Tod durch Virus!) und im Fall Ozon, weil US Präsident Carter den Karren zog.


Die Hohen Tauern vom Steinernen Meer aus gesehen - unter einem Himmel mit teilweise menschgemachten Wolken.


Beim Klima ist die Bedrohung unklarer, darum werde ich versuchen ein fiktives aber realistisches Szenario zu entwerfen. Wir starten im November 2020. Der Sommer, der Anfang April begann, endet gerade erst, was viele toll finden. All jene die mit zu viel Hitze und zu wenig Niederschlag zu kämpfen hatten, fanden das weniger toll: Der Borkenkäfer schaffte wieder 4 Brutzyklen und 100.000e Fichten unter 900 m starben ab. An sonnseitgen Wiesen wuchs kaum Gras. Bauern schlachteten daher 20% ihrer Tiere. Das Halten von Pferden wurde um 45% teurer.

Bis Weihnachten sind die Temperaturen in der Höhe nie so kalt, dass Kunstschnee produziert werden kann. Nach der Corona-Krise jetzt auch das noch: absolut kein Schnee zu Weihnachten, erst im touristischen Jännerloch laufen die Schneekanonen. Dafür beginnen Ende Februar die ersten Obstbäume zu blühen und erfrieren dabei.

Ende Februar zieht ein Sturm über den Süden Österreichs und zerstört erneut viele Wälder. Der Borkenkäfer-bedingt niedrige Holzpreis fällt weiter. Ende April schmilzt der Schnee rasch. Mit einer gewaltigen Gewitterlinie entlädt sich gewaltiger Regen, der die Felder im Inntal und im Tullnerfeld überschwemmt und einen Teil der Erde abträgt. Das Gemüse ist kaputt. Diese zerstörerischen Niederschläge führen allerdings nicht dazu, dass sich die stetig sinkenden Grundwasserspiegel erholen. Brunnen werden tiefer gebohrt oder versiegen – die Kosten für die Wasserversorgung steigen. Poolbefüllungen werden per Los verteilt, das heisst jeder 2. Pool im Osten Österreichs bleibt im Sommer 2021 leer. Die Strafen für unrechtmässige Befüllungen liegen bei 5000€ plus 100 Stunden soziale Arbeit als Erntehelferin für diejenige die den Hahn aufgedreht hat. Durch die steigende Entnahme von Grundwasser sinken Böden ab und führen zu Schäden an Gebäuden und Strassen.

In Wien steigt die Zahl der Hitzetage auf 55, die Zahl der Tropennächte auf 30, nie dagewesene Werte. Die Temperatur im Schatten klettert über die magische 40° Marke, in der Sonne beginnt der Asphalt bei heissen 70° zu schmelzen (Betreten verboten) und auf den Betonstrassen entstehen gefährliche Blow-ups. Stadtbewohner flüchten über diese Blow-ups aufs Land - genau das was die Raumplanung und die Landbewohner nie wollten. "Weana go home" steht auf Plakaten in beschaulichen Landgemeinden. Unmittelbar an der Hitze sterben in Österreich 10 mal mehr Menschen als an Corona. Die Risikogruppe ist aber dieselbe, Alte und Personen mit Vorerkrankungen. Genauso sterben begrünte Fassaden weil die Pflanzen trotz Bewässerung die Hitze nicht ertragen. Die Stadt Wien betreibt weiterhin U-Bahn und Bim, Busse werden eingestellt, weil sie in den Haltestellen so tief in den Asphalt einsinken, dass sie nicht mehr wegfahren können.

(Ich gebe zu, all das klingt nicht sehr beschränkend - solange man nicht wirklich davon betroffen ist.)


„Muren gab es schon immer“, hörte man in Saalbach und im Stubai- und im Paltental, „aber so schlimm wie heuer war es noch nie.“ Einig war man sich, dass mehr Wasser vom Himmel kam, aber auch, dass mehr kaputt werden konnte, weil immer mehr gebaut wurde. Baggerunternehmen haben goldene Zeiten und 18 Std. Arbeitstage. Ohne Dings kane Dings. Gleichzeitig herrscht Dürre.


Die Anzahl der Personen die Süditalien, Spanien und Portugal verlassen steigt langsam an. Zielländer sind EU Länder weiter nördlich, auch Österreich. Norwegen stoppt die Einfuhr von Kartoffeln weil sie nun genug im eigenen Land produzieren. Dafür produziert Südtirol kaum mehr Äpfel: Schuld ist ein wärmeliebender Pilz.

Der Absatz von Klimageräten steigt, auch grössere Kühlschränke werden vermehrt gekauft. Dadurch steigt der Strombedarf im Sommer um 10%. Griller werden Ladehüter, weil Autodächer zum grillen reichen. Gleichzeitig führt die Donau weniger Wasser wodurch Kalorische Kraftwerke abgeschaltet werden müssen und die Stromgewinnung durch Wasserkraft zurückgeht. Das hat auch damit zu tun, dass trotz hoher Temperaturen weniger Wasser von den Gletschern kommt, weil sie immer kleiner werden.

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