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Umstieg auf Elektromobile - macht das Sinn?

Aktualisiert: 31. März 2019


Beim Versuch die Emissionen von CO2 zu reduzieren kommt die Industrie auf viele Gedanken. Einer der prominentesten ist die Umstellung der mit Benzin und Diesel betriebenen Fahrzeuge auf Elektroantrieb.

Offizielle CO2 Angaben von Fahrzeugen beziehen sich nur auf den Fahrbetrieb. Das hat zur Folge, dass Elektrofahrzeuge mit CO2 Emission Null bilanzieren, Verbrenner dagegen in Abhängigkeit vom Verbrauch - und neuerdings auch vom Messzyklus mit dem der Normverbrauch ermittelt wird. (WLTP=neu, NEFZ=alt).

Fair ist das nicht, denn die Stromerzeugung setzt ebenfalls CO2 frei. Bei in Österreich erzeugtem Strom sind das 180 Gramm pro Kilowattstunde, bei in Österreich verwendetem Strom sind es 248 Gramm pro Kilowattstunde. Das bedeutet, dass ein reines E-Fahrzeug in Österreich nicht nur in der Erzeugung, sondern auch im Betrieb CO2 emittiert.

Vergleichen wir etwa einen:

VW Golf Bluemotion Diesel: 106 g CO2/km

Nissan Leaf (Elektro): ca. 20 kWh/100km das bedeutet 20x248g CO2/100 = 50 g CO2/km, bei +40° Lufttemperatur kommen da noch ca +25% dazu, bei minus 20° kommen noch ca +45% dazu.

Nicht berücksichtigt sind noch die Energie, die Rohstoffe und der CO2 Ausstoss, die für die Erzeugung der Batterie verwendet wurden. Und wenn eine Batterie pro Auto 400-600 kg oder sogar mehr wiegt, was bei leistungsstarken E-Autos der Fall ist, so ist auch die Menge verbauter Rohstoffe gross.

Die zweite Konsequenz ist: Alle Aktivitäten bei denen der Strom aus einer Steckdose kommt/kam setzen CO2 frei. Das Schreiben auf meinem Computer, der Wasserkocher – und die Öffi-Nutzung. Ja, es ist richtig, dass die Emissionen in der vollbesetzten Bahn geringer sind als im E-Auto. Aber auf dem Weg zur Nullemission ist auch das ein Problem, das wir noch nicht gelöst haben.

In „Planet Planlos“ führten die Autoren ein CO2 Emissionstagebuch, das genau dieses Dilemma verdeutlicht. Vieles was wir tun, was uns vertraut und lieb geworden ist – und was man uns irgendwann verkauft hat – emittiert CO2. Zu Grunde liegt in folgendem Beispiel der deutsche Strommix, der neben österreichischem Spitzenstrom viel Grundlast aus Kohle, Atomkraft und Gaskraftwerken beinhaltet und daher schlechter bilanziert als der in Österreich verwendete Strom, nämlich 527 Gramm CO2/Kilowattstunde.

So geht’s durch den Tag: Radiowecker 23g, Morgentoilette 586g, Frühstück 670g, mit dem Auto ins Büro/zur Arbeit (Auto weil 2/3 der Bevölkerung so unterwegs sind) 4000g (hin und retour), Arbeit am PC 632g, Mittagessen 1500g, WWW-Nutzung 2g, am Abend: 273g. Macht in Summe pro Tag 8600g – im Sommer. Im Winter kommt noch die Heizung dazu: +9500g pro Tag.

Das macht, wenn man´s zusammenrechnet etwa 4,5 Tonnen pro Jahr und Person – und daran sieht man, dass diese Rechnung noch nicht stimmt. Unser Konsum führt nämlich zu etwa 12 Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Der Graubereich ist also riesig.




sind E-Autos cool? Dieses schon, denn es steht im Eis. Kitzsteinhorn, 2014

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