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Ökostrom - greenwashing oder Förderer der Energiewende

Ökostrom bedeudet: elektrische Energie die aus erneuerbaren Energiequellen stammt und Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung ist. Das geschieht in Abgrenzung zu anderem Strom, der durch Kernenergie und durch Verbrennung fossiler Energieträger oder Müll entsteht. Pumpspeicherkraftwerke erzeugen keinen Ökostrom, weil die Quellen für das nächtliche Hinaufpumpen des Wasser unklar sind.


Strom kommt aus der Steckdose - aber wie kann ich sicher sein, dass mein Strom öko ist? Gar nicht. Es funktioniert so: Der Ökostromerzeuger verpflichtet sich so viel Ökostrom ins Netz zu speisen wie seine Kunden verbrauchen.

Kritik: Viele Stromangebote dienen des greenwashings des Angebotes oder sollen zum Stromanbieterwechsel motivieren. Manche Ökostromprodukte weichen fast vollständig oder in jeglicher Hinsicht von den Kaufmotiven ab, weshalb Verbraucher Ökostrom nachfragen, nämlich die Energiewende zu forcieren. Speziell dann wenn irgendwo in Europa Strom aus erneuerbaren Quellen (zumeist aus seit langem betriebenen Wasserkraftwerken) in das Stromnetz eingespeist wird, statistisch dahin verschoben wird, wo Ökostrom nachgefragt wird.

Die Zahl der Ökostromkunden in Österreich bildet nur einen Bruchteil der Zahl der Kunden, die rein rechnerisch bereits jetzt von österreichischen Wasserkraftwerken versorgt werden. Durch Kauf von Strom aus Großwasserkraft kann daher keine Verbesserung der Stromerzeugung bewirkt werden.


Wie also weiter mit unserer Energieversorgung? Strom soll ja nach dem nationalen Klima- und Energieplan Österreichs, der am ersten Jänner 2020 in Kraft treten soll, bis 2030 zu 100 Prozent auf Erneuerbare umgestellt werden.

Da fürchten sich nun natürlich viele Österreicher, dass das nur mit Zerstörung der Umwelt erreicht werden kann, worunter man natürlich Verschiedenes verstehen kann.

  • Zer-Störung letzten ökologisch intakten Fließgewässer (Mur, Sulm, Lesach, Steyr, etc.)

  • Bau zahlreicher Kleinkraftwerke, die überproportional viel Schaden anrichten und wenig Strom produzieren

  • Bau der entsprechenden Stromleitungen

  • Bau von Windparks

  • Ãœberbauung landwirtschaftlicher Flächen mit Photovoltaik


Windpark in den Bergen

Laut einer Wasserkraftpotenzialstudie des Beratungs- und Engineering-Unternehmens Pöyry sind rund ein Viertel aller Anlagen in Österreich gar nicht in Betrieb (vorwiegend Kleinwasserkrafwerke und Biogasanlagen). „Das heißt, die richten zwar einen Schaden in der Natur an, aber wir haben nicht einmal Strom davon“.

Laut Gerhard Egger, dem Leiter der Gewässerschutzabteilung des WWF, ist es aber „illusorisch“ zu glauben, dass die Klimaziele nur durch den Ausbau erneuerbarer Energien erreicht werden könnten. „Wir beziehen immer noch 70 Prozent unserer Energie aus Öl, Kohle und Gas. Der Strom macht aber nur 20 Prozent unserer Gesamtenergiekonsumation aus“, sagt Egger im Gespräch mit ORF.at.

Zudem stagniere der Anteil erneuerbarer Energien trotz laufenden Ausbaus seit rund sechs Jahren bei 30 Prozent. „Derzeit wird der Zuwachs an Erneuerbaren durch die Verbrauchssteigerung weggefressen“, erklärt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes (UWD). Eine Energiewende könne daher nur funktionieren, wenn auch der Energieverbrauch massiv reduziert werde. Gerade im Bereich Verkehr sei der Energieverbrauch seit 1990 um 70 Prozent angestiegen. „Wenn wir dort nicht ansetzen, sind wir weit weg von der Erreichung der Klimaziele – und würden parallel dazu die letzten Naturräume Österreichs aufs Spiel setzen“, warnt der UWD-Präsident und fordert neben Maßnahmen im Mobilitätsbereich auch eine ökosoziale Steuerreform.


Anteil der Erneuerbaren in Österreich steigt

Der Anteil erneuerbarer Energie gemäß EU Richtlinie 2009/28/EG (Quelle: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, 23.3.2019) stieg in Österreich im Jahr 2016 um 0,5 Prozentpunkte auf 33,5 %, wobei dieser Anstieg aus einem produktionsbedingten Anstieg der Nutzung von Laugen aus der Papierindustrie, einem witterungsbedingten Anstieg der Nutzung von Holzbrennstoffen und einem dargebotsbedingten Anstieg der Stromerzeugung aus Wasserkraft resultierte.

Der absolute Beitrag Erneuerbarer steigerte sich von 2015 auf 2016 um 3,8 % auf 112.260 GWh oder 404 PJ. Zum Vergleich betrug der Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch der EU28 im Jahr 2015 laut Eurostat (2017) 16,7 %.


Steuern wir auf einen Energieengpass mit Monopol Stellungen hin?

Vieles deutet darauf hin dass:

  • der Strom nur noch aus Erneuerbaren kommen soll

  • der Bedarf an Strom eher steigen wird, zB durch

  • Zunahme der Elektromobilität

  • Anstieg des Stromanteils bei Raumheizungen durch Wärmepumpen

  • Umstieg auf Strom durch Reduktion der Fossilen


Würde in Österreichs gesamter chemischer Industrie der Dampf statt mit Erdgas mit Strom erzeugt, so ließe sich der CO2-Ausstoß um die Hälfte reduzieren. „Allerdings sind diese Prozesse deutlich weniger energieeffizient als die derzeit eingesetzten, und man würde hierfür zwölf Terawattstunden mehr an sauberem Strom benötigen“, so das Fazit aus den bisherigen Studienergebnissen, die der Verband heute veröffentlichte. Das entspreche der Leistung von zwölf Wasserkraftwerken in der Größe von Freudenau.


Die Energiemenge 12 TWh bezieht sich nur auf die Herstellung des Dampfes und inkludiert nicht die weiteren Prozesse - und nicht die andere nichtchemische Schwerindustrie





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